SACHBUCH / ESSAYISTIK

Coverabbildung von "Die Evolution der Gewalt" von Harald Meller, Kai Michel und Carel van Schaik
Portraitfotografie von Kai Michel, Harald Meller und Carel van Schaik
© Christiane Gundlach

Harald Meller, Kai Michel, Carel van Schaik:
„Die Evolution der Gewalt. Warum wir Frieden wollen, aber Kriege führen. Eine Menschheitsgeschichte“ (dtv)

Über das Buch

Drei Bestsellerautoren untersuchen die evolutionären Wurzeln der Gewalt. Sie beleuchten die jüngsten Forschungen zu Schimpansen und Bonobos, analysieren die Evolution von Aggression und zeigen, wie Krieg Despoten und Staaten zu Macht verhalf. Ihre zentrale These lautet, dass der Mensch keineswegs zum Krieg verdammt ist, der Mensch ist von Natur aus friedliebend. Mit der Sesshaftigkeit und den Nationalstaaten wandelt sich jedoch das Bild. Das Buch fordert dazu auf, die Ursachen von Gewalt zu verstehen, um einen weiteren Rückfall in kriegerische Zeiten zu verhindern. Anhand von Fallgeschichten fassen die Wissenschaftler Erkenntnisse aus Archäologie, Evolutionärer Anthropologie, den Religions- und Geschichtswissenschaften eindrucksvoll zusammen und zeigen, dass Krieg kein Schicksal ist.

Zur Begründung der Jury

Es kann in diesen Tagen ein Trost sein, dass der Krieg erst spät zum festen Bestandteil der menschlichen Geschichte wurde. Der Archäologe Harald Meller, der Historiker Kai Michel und der Evolutionsbiologe Carel van Schaik sind in ihrem schwungvollen Gemeinschaftswerk „Die Evolution der Gewalt“ deshalb so überzeugend, weil sie weit und informiert zurück und zur Seite blicken – etwa auf vorzeitliche Begräbnisstätten und auf andere Primaten. Das eindringliche Fazit: Krieg liegt nicht in der Natur des Menschen. Sie hat lange ohne Krieg existiert und könnte es wieder tun.

Über die Autoren

Harald Meller, geboren 1960, ist Landesarchäologe von Sachsen-Anhalt, Museumsdirektor und Professor für Archäologie in Halle an der Saale. Er gehört international zu den prominentesten Archäologen und Ausstellungsmachern.
Kai Michel, geboren 1967, ist Historiker und Literaturwissenschaftler. Mit Carel van Schaik las er die Bibel als Tagebuch der Menschheit (Rowohlt, 2016); gemeinsam legten sie mit Die Wahrheit über Eva (Rowohlt, 2020) eine preisgekrönte Analyse über die Erfindung der Ungleichheit der Geschlechter vor. Mit Harald Meller schrieb Michel u. a. Die Himmelsscheibe von Nebra (Propyläen, 2018).
Carel van Schaik, geboren 1953, ist Anthropologe und Evolutionsbiologe. Er war Professor an der Duke University, USA. Seit 2004 ist er Direktor des Instituts und Museums für Anthropologie an der Universität Zürich.

  Leseprobe (PDF, 68 kB)