ÜBERSETZUNG


Aus dem amerikanischen Englisch von Lilian Peter
Erica Jong: „Angst vorm Fliegen“(Ecco Verlag)
Über das Buch
Isadora Wing, eine jüdische Lyrikerin und Journalistin aus New York, steht an einem Wendepunkt. Auf einer Reise mit ihrem Mann zu einem Analytikerkongress nach Wien beginnt sie eine Affäre mit dessen Kollegen Adrian. Sie lässt ihre Ehe hinter sich und stürzt sich in die Freiheit. Erotische Abenteuer und die Suche nach einem Platz als schreibende Frau führen sie quer durch Europa und letztlich zu sich selbst. Mit ihrem ersten Roman Angst vorm Fliegen, in dem sie mit Humor von weiblicher Autonomie, Begehren und den großen Lebensfragen erzählt, wurde Erica Jong in den USA bereits 1973 als feministische Ikone zugleich gefeiert und verfehmt. Die Neuübersetzung von Lilian Peter reaktiviert jene außergewöhnliche Komik, Direktheit und Lebenslust, ohne dabei den Blick für die Gegenwart zu verlieren. Das Fliegen wird dabei zur Metapher von Kreativität, Erfüllung und Unabhängigkeit.
Zur Begründung der Jury
„Literatur ist Arbeit, kein Spaß!“ erklärt ein aufgebrachter Professor der Erzählerin Isadora Wing. Ein Spaß ist es jedenfalls, Lilian Peters neue Übersetzung dieses feministischen Klassikers zu lesen. Darin fragt sich die jüdische Journalistin und Schriftstellerin, Isadora Wing, wie eine Frau allein leben kann und auch, wie sie „Feminismus und ihre unstillbare Lust auf männliche Körper unter einen Hut“ bringt. Den Spaß verdanken wir nicht nur der Autorin Erica Jong, die diesen aufregenden Text vor 50 Jahren geschrieben hat, sondern auch der erfrischend selbstbewussten Übersetzung – voller Witz und Ironie. Lilian Peter hat ein bemerkenswertes Gespür für die sprachlichen Feinheiten und trifft einen herrlichen Ton – sie lässt Isadora Wing lustvoll aufleben.
Über die Übersetzerin
Lilian Peter ist Schriftstellerin und Übersetzerin. Sie studierte als Jungstudentin neben der Schule Klavier, dann Philosophie, Altgriechisch und Musikwissenschaft sowie am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin. 2022 erschien ihr Essayband Mutter geht aus bei Diaphanes, für den sie u.a. mit einem Stipendium der Villa Kamogawa in Kyoto ausgezeichnet wurde sowie mit dem Edit Essaypreis. 2023/24 erhielt sie ein Jahres-Arbeitsstipendium der Stiftung Preußische Seehandlung.